Wie Work and Travel in Neuseeland mein Leben verändert hat
|Ich habe ja schon einiges über Work and Travel in diesem Blog geschrieben. Mehr als einmal habe ich auch erzählt, dass ich selber Work and Travel in Neuseeland gemacht habe. Dazu gibt es hier auch einen ausführlichen Erfahrungsbericht. Wenn ich mich recht erinnern kann, habe ich aber noch nie wirklich erzählt, wie Work and Travel in Neuseeland mein Leben verändert hat. Im Rahmen des Projekts 360: Um die Welt zu dir selbst von 7Kontinente, möchte ich dir das jetzt endlich verraten.
Warum ich mich für Work and Travel entschied
Ich habe Work and Travel nach der Schule gemacht. Das Working Holiday Visum hatte ich noch während des letzten Schuljahrs beantragt und das, obwohl ich eigentlich andere Pläne hatte. Ich wollte im Anschluss an die Schule eine ganz bestimmte Ausbildung anfangen. Weil ich mir nicht sicher war, ob das klappen würde, plante ich nebenher schon mal meine Work and Travel-Reise. Das war also mein Trostpflaster für den Fall der Fälle. Am Ende hatte es mit dem Ausbildungsplatz nicht geklappt. Manchmal überlege ich mir, ob wohl mein Trostpflaster daran Schuld war, weil ich sozusagen schon damit gerechnet hatte, dass es nichts werden würde und im Unterbewusstsein vielleicht bereits aufgegeben hatte…
Jedenfalls wurde es also Work and Travel in Neuseeland. Und diese Zeit brauchte ich dann auch, denn schließlich waren all meine Träume geplatzt und ich wusste nicht, in welche Richtung ich mich beruflich orientieren sollte. Ich sah meine Reise nach Neuseeland also in gewisser Weise als Reise zu mir selbst an. Meine Mission war es, nach dem einen Jahr zu wissen, was ich als nächstes tun sollte.
Ich war nicht allein
Ich erinnere mich noch an eine Backpackerin aus England. Wir hatten uns im Hostel in Queenstown kennengelernt und sofort gut verstanden. Während wir in Queenstown waren machten wir viel zusammen und konnten uns sogar zu dem Nevis Highwire Bungy Jump überwinden. Wir unternahmen aber nicht nur verrückte Sachen, sondern unterhielten uns auch über alles Mögliche. Ich erzählte ihr, dass ich meine Reise nutzen wollte, um mir im Klaren darüber zu werden, in welche Richtung mein Leben gehen sollte.
Sie war total begeistert und meinte, dass es ihr genauso ginge. Dann sagte sie noch: „Aber je länger ich unterwegs bin, um so verwirrter werde ich und weiß überhaupt nicht mehr, was ich machen möchte.“
Reisen verändert
Ich wusste genau wovon sie sprach, denn mir ging es genauso. Schließlich war mein Horizont durch das Reisen plötzlich so viel weiter und ich so viel offener für alle Eindrücke und Einflüsse geworden, dass ich mir auf einmal alles und nichts vorstellen konnte. Ich war verwirrt und je länger meine Reise dauerte, um so weniger war mir klar, was ich nach meiner Rückkehr in Deutschland eigentlich machen wollte.
Die große Entscheidung zurück in Deutschland
Während meiner Reise durch Neuseeland und bei meinem Abstecher nach Australien hatte ich viel erlebt und viele Eindrücke sammeln können. Es gab Momente, da dachte ich darüber nach Tauchlehrerin zu werden oder sonst irgendeinen Beruf zu ergreifen, in dem man tauchen konnte, z.B. um irgendwelche Leute zu retten oder so.
Dann faszinierte mich kurzzeitig die Vorstellung als Zeichentrickfilmzeichnerin zu arbeiten. Grund dafür war eine dänische Backpackerin, die in Auckland in einem Animationsstudio arbeitete. Sie nahm mich einen Tag mit zur Arbeit und ich durfte ihr und ihren Kollegen über die Schulter schauen.
Neben vielen weiteren Eindrücken gab es noch einen anderen, der mich unglaublich fasziniert hatte. In Wellington war ich beim Tag der offenen Tür von Life Flight gewesen. Dort konnte ich die Rettungswache des Westpack Rettungshubschraubers besichtigen sowie den Hubschrauber selber, der auch eine eindrucksvolle Flugshow hinlegte. Des Weiteren wurden andere Rettungsmittel vorgestellt, darunter auch ein Rettungswagen. Die freundlichen Paramedics standen Rede und Antwort und je länger ich mit ihnen sprach, um so mehr faszinierte mich dieser Beruf.
Zurück in Deutschland stand also eine Entscheidung an.
Zuerst wollte ich sofort wieder weg und zwar nach Australien mit dem Working Holiday Visum. Dann dachte ich aber einen Moment nach und fand es besser zuerst eine Ausbildung zu machen, weil ich dann auch bessere Chancen auf „gescheite“ Work and Travel-Jobs in Australien hatte.
Ich wurde also Rettungsassistentin.
Danach kam dann sowieso alles anders und anstatt mit dem Working Holiday Visum nach Australien zu reisen, zog ich nach Spanien, was übrigens auch unmittelbar mit der Neuseelandreise zusammenhing… Das kannst du in der Story „Eine Reise, eine Freundschaft“ nachlesen.
Wie die Reise mein Leben verändert hat
Wie die Reise allerdings wirklich mein Leben verändert hat, ist viel komplexer und lässt sich nicht nur auf die eine Entscheidung reduzieren, die ich damals nach meiner Rückkehr traf.
Oben habe ich bereits geschrieben, dass die Reise selber meinen Horizont unglaublich erweitert hat. Ich bin weltoffener geworden und habe viele Leute kennengelernt, zu denen ich teilweise auch heute noch Kontakt habe. Zudem habe ich gelernt selbstständig zu sein, auch weit weg von zu Hause. Das sind einige der vielen Gründe, weswegen ich generell Leuten empfehle Work and Travel zu machen.
Außerdem lässt sich nicht verleugnen, dass mich durch die Reise der Travel Bug gebissen hat und ich deshalb ständig das Bedürfnis habe unterwegs zu sein bzw. in anderen Ländern zu leben. Nicht zuletzt ein Grund, weswegen ich vor 10 Jahren kurzerhand nach Spanien auswanderte.
Die langfristigen Auswirkungen der Reise
Aber es geht nicht nur darum was die Reise im Moment mit mir gemacht hat, sondern auch um alles was danach kam. Kurz nach meiner Rückkehr veröffentlichte ich nämlich einen Reisebericht in dem Buch Schatzinsel Neuseeland. Im Anschluss daran dann zusammen mit Andrea Buchspieß den Reiseführer Neuseeland Reisen und Jobben, der sich auch heute noch großer Beliebtheit erfreut und vielen Work and Travellern hilft ihre Working Holiday-Reise umzusetzen.
Später startete ich dann diesen Blog, der ohne die Work and Travel-Reise nach Neuseeland auch nie entstanden wäre.
Bei der Jugendmesse Hin & Weg in Ulm halte ich zusammen mit Andrea jedes Jahr einen Vortrag über Work and Travel. Da freue ich mich dann ganz besonders über den direkten Kontakt zu angehenden Work and Travellern und sie zu einer solchen Reise ermutigen zu können.
Aktuell habe ich mich endlich dazu entschieden den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen und dem Blog mehr Zeit zu widmen sowie meine Leidenschaft, das Schreiben von Texten zum Thema Reisen, zum Beruf zu machen.
Ich kann mit Gewissheit sagen: Ohne die Work and Travel-Reise nach Neuseeland wäre das alles nicht zustande gekommen. Ich hätte nicht die Leute kennengelernt, die dazu geführt haben wieder andere Leute kennenzulernen, die mir heute sehr viel bedeuten. Und beruflich würde ich nicht das tun was ich jetzt tue. Meine Reise nach Neuseeland hat also in vielerlei Hinsicht mein Leben verändert.
Die Lücke im Lebenslauf kann dein Leben verändern
Viele Leute haben Angst davor Work and Travel zu machen, weil sie denken, dass so eine „Lücke“ im Lebenslauf bei zukünftigen Arbeitgebern schlecht ankommen könnte. Ich persönlich hatte noch nie ein Problem mit meinem Lebenslauf, ganz im Gegenteil. Was Work and Travel betrifft solltest du auf jeden Fall Mut zur Lücke haben, denn die kann dein Leben verändern…
Danke für das Teilen dieses Posts! Er ist interessant und voller nützlicher Informationen!
Gerne. 🙂
Gut, dass „nur“ das mit dem Trostpflaster was wurde! Diese Reise hat dich ja mit wundervollen Menschen und Ideen zusammengebracht. Schön, das zu lesen!
Vielen Dank, liebe Laura. 🙂
Hey, mega coole Blog danke viel mals 🙂 weisst du allenfalls noch wie der Fahrradverleih in Auckland hiess?
Danke dir 🙂