Studienaufenthalt in Wien – so ticken die Wiener

Studienaufenthalt in Wien - So ticken die Wiener

Gastbeitrag von Steve

Wien ist anders, dies ist nicht nur schon Jahrzehnte lang ein beliebter Werbeslogan für Österreichs schöne Hauptstadt, sondern Realität. Das ergibt sich alleine schon daraus, dass hier mit Abstand die höchste Einwohnerzahl des Landes gemessen wird. Auch war Wien seit jeher multikulturell, da sich schon während der Monarchie viele Menschen fremder Kulturen aus den sogenannten Kronländern in der schönen Stadt zwischen der Donau und dem Wien Fluss niedergelassen haben. Natürlich prägten auch die Kaiser und Könige die Donaumetropole, und auch heute noch wird man in Wien auf Schritt und Tritt von Sisi und Franzl begleitet.

Schloss Schönbrunn in Wien

Was ist so anders an Wien?

Abgesehen von der Größe der Stadt ist es auch die besondere Architektur und der Erhalt der ehrwürdigen Gebäude, welche den besonderen Zauber Wiens ausmacht. Während einer Stadtrundfahrt entdeckt man neben dem berühmten Schloss Schönbrunn auch die Hofburg, das Schloss Belvedere, den Stephansdom und die Karlskirche, die immer noch in altem Glanz beeindrucken. Stadtrundfahrt.com bietet eine Entdeckungstour mit dem Bus, die man als Tourist gestalten kann wie man möchte. An den Sehenswürdigkeiten kann jederzeit ein- und ausgestiegen werden.

Kutsche am Stephansdom in Wien

Sehr viel über die morbide Seite des Wiener Charakters erlebt man am Zentralfriedhof, über den es nicht nur ein berühmtes Lied gibt, welches jeder Wiener garantiert auswendig singen kann. Auch die Gräber der Nationalhelden, Stars und Sternchen der Stadt werden hier mit besonderer Liebe verehrt und hingebungsvoll geschmückt. Auch in vielen traditionellen Wienerliedern kommt es immer wieder auf das Thema Tod zu sprechen. Doch Wiener sind auch überaus lebenslustig, und gerade dieser Mix macht sie so charmant. Es wird viel Wert auf Traditionen gelegt und ein nasal gesprochenes „Küss die Hand gnädige Frau“ wirkt in Wien keinesfalls gestelzt, sondern gehört hier zum guten Ton.

Die Wiener Kultur zwischen Sachertorte, Heurigem und Wiener Schnitzel

Natürlich bedienen die Wiener die Klischees und ihre Lieblingsspeisen stehen häufig auf dem Speiseplan. Auch sind Wiener generell nicht so sehr für Fortschritt zu begeistern. Die Wiener lieben es gemütlich und altbewährtes ist immer am Besten. Dies ist auch ein Grund, warum die gesamte Altstadt wie ein großes Freilichtmuseum wirkt und die Fiaker zum alltäglichen Stadtbild gehören. Auch die traditionellen Kaffeehäuser erscheinen immer noch im selben Outfit wie vor hundert Jahren.

Köstliche Speisen in einem Wiener Kaffeehaus

Dies bedeutet aber nicht, dass die Wiener nicht modern sein können. Gerade die Kunst und Kulturszene Wiens ist über die Grenzen hinaus berühmt. Doch auch dies hat eine langjährige Tradition, denn ob Friedensreich Hundertwasser, Gustav Klimt, Arthur Schnitzler, Johann Strauss oder Franz Schubert sind berühmte Söhne Wiens. Und natürlich ist man hier auch auf die zeitgenössischen Künstler mehr als Stolz.

Die Wiener und ihr berühmtes Raunzen

Wiener wirken auf den ersten Blick mürrisch und tragen garantiert kein falsches oder gekünsteltes Lächeln. Sie sind zwar höflich, neigen aber dazu stets an jeder Situation etwas auszusetzen zu haben. Sie meckern und jammern gerne und tragen ihre Herzlichkeit unter einem Mantel, der leicht griesgrämig wirkt.

Bekannt ist aber auch der Wiener Schmäh. Der Humor der Wiener ist eine Besonderheit und die Witze mit teilweise schwarzem Humor werden oft nur von ihresgleichen verstanden. Auch ist die Sprache der Wiener anders. Auch wenn das Deutsch der Wiener generell gut verstanden wird, da es dem Hochdeutschen sehr ähnlich kommt, muss man bei Worten wie Kiberer für Polizist oder Pamperletsch als Bezeichnung für ein kleines Kind schon gut über die Bedeutung nachdenken.

Im Großen und Ganzen sind die Wiener aber ein angenehmes Volk, urgemütlich wie sie sich selbst bezeichnen, und hat man erst hinter die sture Fassade geblickt, so erkennt man das sprichwörtliche goldene Herz dieser Menschen.

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