Streetart in Fanzara – das Urban Art Museum MIAU
|Vor ein paar Wochen habe ich von meinem Kurztrip nach Castellón geschrieben. Dabei habe ich auch erwähnt, dass ich einen Tag lang in dem Dorf Fanzara war. Doch was ist so besonders an Fanzara? Ganz einfach, in Fanzara gibt es Streetart. Das Dorf ist nämlich auch als das Urban Art Museum MIAU bekannt.
Das Museum für Urbanart MIAU
Wenn man an Streetart und Urbanart denkt, kommen einem wahrscheinlich vor allem große Städte wie Berlin, Madrid oder New York in den Sinn. Vielleicht auch noch Orte wie Valparaíso etc. Die wenigsten bringen diese Art der Kunst mit einem kleinen 300-Seelendorf in Spanien in Verbindung. Ich auch nicht, bis ich von dem MIAU in der Nähe von Castellón gehört habe. MIAU steht für Museo Inacabado de Arte Urbano und heißt so viel wie: Unfertiges Museum für Urbanart. Unfertig (inacabado), weil immer neue Wandgemälde und sonstige Urbanart hinzukommen und das Museum so ständig wächst.
Auf nach Fanzara
Mich fasziniert Streetart und deshalb wollte ich MIAU Fanzara unbedingt besuchen. Fanzara ist ungefähr 35 km von Castellón entfernt. Wir nahmen also zunächst den Bus von Castellón nach Onda. Von dort aus sind es noch etwa 12 km bis nach Fanzara. Leider gibt es nicht wirklich öffentliche Verkehrsmittel in das Dorf, deshalb war unser Plan ein Taxi für die restlichen Kilometer zu nehmen. Ich hatte im Vorfeld einige Telefonnummern für Taxis in Onda aus dem Internet rausgesucht. Als wir vom Bus aus die Nummern anriefen, nahm aber leider keiner ab, bzw. der einzige Taxifahrer, der ans Telefon ging, war krank und konnte nicht arbeiten. Wir entschlossen uns schließlich alles auf uns zukommen zu lassen. In Onda angekommen suchten wir die Touristeninformation, um das Taxiproblem zu lösen. Dummerweise war die montags aber geschlossen und es war nun mal Montag. Wir kamen am Rathaus vorbei, gingen spontan hinein und fragten die Dame am Empfang, wie wir ein Taxi bestellen könnten. Sie überlegte hin und her. Einen Taxistand gab es in Onda nicht. Dann sagte sie jedoch: „Ich habe einen Bekannten, der Taxifahrer ist. Ich gebe euch seine Nummer.“
Mit dem Taxi nach Fanzara
Das fanden wir super und riefen an. Er hatte Zeit und bot an uns für 10 € nach Fanzara zu fahren. Wir nahmen dankend an. Schließlich hatten wir keine andere Wahl und außerdem war das viel billiger als wir es erwartet hatten.
Sein Auto war kein richtiges Taxi, es hatte kein Taxischild auf dem Dach und auch kein Taxameter. Aber er war sehr nett und erzählte uns von Onda, Fanzara und der Umgebung. Er setzte uns in Fanzara ab, das von Orangenbäumen und grünen Hügeln umgeben war. Wir machten mit unserem Fahrer aus, dass wir ihn anrufen würden, damit er uns wieder abholte. Kurz darauf stellten wir mit Schrecken fest, das unsere Handys in dem Dorf keinen Empfang hatten… Saßen wir nun also dort fest?
Mitagessen in der Bar D’Abajo
Wir gingen zunächst in eine der beiden Bars/Restaurants und aßen zu Mittag. Vorsichtshalber fragten wir den Kellner, ob es normal sei, dass man keinen Empfang hat. Der lachte nur und sagte: „Ja, wenn ihr Orange als Anbieter habt, seid ihr hier in einem Funkloch.“ Er bot uns aber an, dass wir später sein Telefon benutzen konnten, um unseren Fahrer anzurufen.
Erleichtert und gestärkt machten wir uns also auf den Weg das Urban Art Museum MIAU Fanzara zu erkunden. Wir hatten eine Karte von dem Dorf, auf der die Häuser, mit der Streetart eingezeichnet waren. Auf der Karte waren auch die Streetartkünstler aufgeführt, die für die Kunst verantwortlich waren. Darüber hinaus gab es neben jedem Kunstwerk einen QR-Code, den man scannen konnte, aber da wir keinen Handyempfang hatten, kam das für uns nicht in Frage.
Streetart in Fanzara
Wir schlenderten durch das Dorf und bestaunten die Streetart in Fanzara, die von nationalen und internationalen Künstlern angefertigt worden war.
Neben großen Wandgemälden, die ganze Fassaden einnehmen, findet man in Fanzara auch kleinere Kunstwerke. Außerdem reicht die Streetart von fröhlichen, bunten Werken bis hin zu düsteren Malereien. Und nicht nur Graffitis und Wandgemälde sind in dem MIAU zu finden, sondern auch Skulpturen und andere Formen von Urbanart.
In dem Dorf war übrigens fast niemand auf der Straße. Wir waren die einzigen Touristen an dem Tag. Einige Male sind uns Einwohner des Dorfs über den Weg gelaufen, die uns stets freundlich gegrüßt haben. Einer fragte uns sogar, ob wir eine Karte des Dorfs hätten, um die Streetart zu finden. Als ich das bestätigte, nickte er zufrieden.
Am Ende unserer Tour, die ca. zwei Stunden gedauert hat, gingen wir wieder in die Bar D’Abajo, wo der Kellner uns freundlich lächelnd sein Handy reichte, um unseren Taxifahrer anzurufen. Wenig später wurden wir von ihm abgeholt und er konnte kaum erwarten zu hören, wie es uns in Fanzara gefallen hatte.
Fanzara, die Streetart-Hauptstadt der Welt
Was ich persönlich an Fanzara besonders toll fand, war neben der beeindruckenden Urbanart, die unübliche Umgebung in der sich die Streetart befand. Der Kontrast von Urbanart in dem dörflichen/ländlichen Ambiente war faszinierend.
Ich wage jetzt auch einfach mal zu sagen, dass Fanzara einer der Hotspots für Streetart in Spanien und Eurpoa ist. Vielleicht sogar einer der Hotspots dieser Welt. Ich habe irgendwo schon einmal gehört, dass Fanzara als die Streetart-Hauptstadt der Welt bezeichnet wurde. Wer es nicht glaubt, muss selbst dort hin und für sich sehen, ob es stimmt…
Mehr Bilder aus Fanzara gibt es übrigens auf Instagram.
Danke für den Bericht. Mach weiter so!
Gerne, Karsten. 🙂
Liebe Johanna,
das sind ja richtige Schätze, die du da gefunden und fotografiert hast 🙂 Das hätte ich niemals gedacht, dass an einem einzigen Ort in Spanien so wundervolle Streetart zu finden ist.
Mir gefällt der Kontrast von Urban und ländlich auch super gut!
Faszinierend und außergewöhnlich.
Viele liebe Grüße
Jasmin
Hallo Jasmin,
das freut mich, dass du das genauso faszinierend findest wie ich. Ich habe noch viel mehr Fotos von anderen Kunstwerken gemacht, aber das wäre zu viel geworden sie alle hier in dem Post zu veröffentlichen. Ich werde aber hin und wieder das ein oder andere Foto von der Streetart aus Fanzara auf Instagram posten. 😀
LG Johanna
großartiger Beitrag, tolle Bilder
http://carrieslifestyle.com
Danke, Carrie! 😀 :*
Hey Johanna,
wie du dir vielleicht denken kannst, bin ich restlos begeistert von deinem Artikel und freu mich für dich, dass du das sehen und erleben konntest. Das ist wirklich großartig und ich mach direkt ne Aktennotiz für den nächsten Streetart-Sammelpost! 😉
Liebe Grüße
Lu
Hallo Lu,
au ja, da freu ich mich total, dass du mich für deinen nächsten Streetart-Artikel vorgemerkt hast! 😀
LG Johanna
Hihi,
wie gesagt: Ich will in Urlaub. Jetzt, sofort!
Total cool da! Ich kann mich gar nicht für ein Lieblingsbild entscheiden und die Landschaft ist auch so faszinierend. Erinnert mich ein bisschen an das Valle del Elqui in Chile, wo Pisco angebaut wird. Auch die Art, wie die Häuser gebaut sind. Mega cool! Warum schreibst du eigentlich keinen Spanienreiseführer???
Grüßle! Anne
Hallo Anne,
das freut mich voll, dass dich der Artikel so begeistert und sogar Erinenrungen an deine eigenen Reisen hervorruft. 🙂
Einen Spanienreiseführer… Hm, ich habe mir sowas in der Art auch schon überlegt, aber für einen richtigen Reiseführer reicht es wahrscheinlich nicht, weil ich eigentlich gar nicht so viel hier in Spanien reise. 😐 Schade eigentlich, aber meistens stecke ich hier in Madrid fest. 😉
Aber mal sehen was sich aus meiner jahrelangen Spanienerfahrung machen lässt… 🙂
LG Johanna
Haha, da wären wir wieder bei Street Art! 😉 ich finde es interessant wie anders der Stil dort ist. Ganz anders als das was ich in Reykjavik gesehen habe. Sehr cool!
Hier finde ich gerade diese kleinen Kunstwerke toll (das Porträt! Wow!).
Hallo Christine,
wie gesagt, ich hoffe, dass ich auch mal in den Genuss komme mir die Streetart in Reykjavik anzusehen. Die Bilder in deinem Blog machen nämlich unendlich Lust darauf! 🙂
LG Johanna
Hallo Christine,
auf die Street Art in Reykjavik freue ich mich tatsächlich auch schon sehr, da geht es für mich nämlich nächstes Jahr im Mai hin… Da habe ich auch schon tolle Fotos gesehen, besonders die Porträts von Guido van Helten bin ich sehr gespannt…
LG, Julia
Hallo Jo,
Da sind wirklich sehr coole Bilder dabei! Verrückt, dass man solche Street Art „Perlen“ oft gerade in kleineren Städtchen findet, in denen man sie nie vermuten würde…. So ging es mir dieses Jahr in Portugal: Da bin ich auch an vielen Orten über wirklich tolle Graffitis gestolpert, ohne damit zu rechnen…. Wahrscheinlich weil in so kleineren Orten sich viele Leute freuen, das ihre Stadt einen neuen Anreiz für Besucher bekommt und so auch ihr eigenes Geschäft profitiert. Schließlich ist so ein kleines Städtchen voller Street Art ja auch wirklich etwas besonderes, auf das viele Bewohner bestimmt auch stolz sind. Könnte ich mir zumindest vorstellen…
Mein Artikel zu der Street Art in Portugal steht zwar noch aus, bei deinen tollen Bildern bekomm ich aber gleich Lust ihn zu schreiben und vor allem die Fotos durchzugucken 😉
LG, Julia
Hallo Julia,
ja, die Leute in dem Dorf sind wirklich stolz auf ihre Streetart und ja, ohne die Graffitis würde sich wahrscheinlich kein Besucher nach Fanzara verirren. 🙂 Ich bin übrigens schon total gespannt auf deinen Streetart-Artikel über Portugal! 😀
LG Johanna
Klasse! Da muss ich unbedingt mal hin.
Auf meinem Blog über Teneriffa habe ich einen Artikel über Street Art in Puerto de la Cruz geschrieben:
https://mitenerifeblog.wordpress.com/2016/06/23/puerto-street-art/
Schau mal rein.
Salu2, gerardo aus Teneriffa
Hallo Gerardo,
das klingt ja toll, da schau ich auf jeden Fall mal rein! 🙂
LG Johanna