Nach der Reise

Nach der Reise: Willkommen zu Hause

Nach der Reise ist man wieder daheim, doch die Reise endet dort nicht, denn das Heimkommen ist Teil der Reise, genauso wie die Reisevorbereitung auch. Im Rahmen der Blogparade „Vom Heimkommen“ bei Heldenwetter.de habe ich mir ein paar Gedanken über das Ende einer Reise und deren Nachbereitung gemacht.

Das Heimkommen nach einer Reise

Nach einer Reise freut man sich natürlich erst einmal wieder zu Hause zu sein, die Familie und Freunde wiederzusehen, das Lieblingsgericht essen und im eigenen Bett schlafen zu können. Doch dann, nach der ersten Euphorie, beginnen die Sehnsucht und das Fernweh, der Post-Travel-Blues. Man versucht den Freunden und der Familie die ganzen Erlebnisse zu schildern, die man noch ganz frisch im Kopf hat und muss feststellen, dass einem nach kurzer Zeit keiner mehr so richtig Aufmerksamkeit schenkt, weil es den Leuten zu viel wird oder weil sie mit ihrem eigenen Leben beschäftigt sind und eigentlich viel lieber über ihre Pläne, Probleme und Erlebnisse sprechen würden.

Der Kopf ist voller Erinnerungen

Und da sitzt man nun, mit seinem Kopf voller Erinnerungen und Eindrücken aus fernen Ländern und fremden Kulturen. Vielleicht über einen langen Zeitraum hinweg angesammelt, je nachdem wie lang die Reise war, und keiner möchte etwas davon wissen. Ganz zu schweigen von den Tausenden von Fotos, die man in dieser Zahl eigentlich keinem zumuten kann. Da fängt man dann schon mal an zu grübeln und nostalgisch in Erinnerungen zu schwelgen, wie schön und unbeschwert es auf der Reise war, in dieser surrealen Welt, die so gar nichts mit dem ernüchternd normalen Alltag daheim zu tun hat. Die anderen Reisenden, die man unterwegs getroffen hat, die einen, so scheint es, viel besser verstanden und sich für einen und seine Reise interessiert hatten. Nicht so wie daheim, wo einen keiner so richtig verstehen mag.

Klar sind alle froh, dass man wohlbehalten wieder zu Hause ist, aber irgendwie hat man den Eindruck, dass sie wollen, dass man so schnell wie möglich wieder in den gewohnten Alltag findet. Den gleichen Alltag, den man vor der Reise auch hatte. Vielleicht würden sie sich auch mit einem anderen Alltag zufrieden geben, Hauptsache ein Alltag, damit alles wieder normal wird. Aber so einfach geht das nicht. Man muss ja erst mal richtig ankommen und alles verarbeiten…

So ging es mir nach meiner einjährigen Reise

Als ich von meiner einjährigen Reise durch Neuseeland, Australien und Südkorea nach Hause kam, ging es mir so ähnlich. Um ehrlich zu sein, wollte ich sofort wieder zurück nach Australien und saß auch schon vor dem Computer, um mir ein Working Holiday Visum für Australien zu beantragen. Dann hielt ich aber während der Beantragung inne und dachte mir, dass ich ja eigentlich auch nichts zu überstürzen brauchte. Ich hatte Zeit und diese Zeit wollte ich mir auch nehmen, um erst einmal wieder in Deutschland anzukommen.
Um das Reisefeeling ein bisschen aufrecht zu erhalten reiste ich für ein paar Wochen durch Deutschland, um Freunde und Familie zu besuchen, die weiter entfernt wohnten. Und jedem den ich besuchte, konnte ich erneut Erlebnisse meiner großen Reise erzählen, von der ich gerade wiedergekommen war.

Schreiben kann beim Ankommen helfen

Nach der Reise durch Deutschland war es dann schon einfacher wieder heimzukommen und zu Hause schreib ich schließlich noch einen Erfahrungsbericht über meine Work and Travel-Reise durch Neuseeland. Das ist übrigens eine sehr gute Möglichkeit Freunden und Familie von deinem Abenteuer im Ausland zu erzählen, denn so können sie in ihrem eigenen Tempo und wann sie Zeit und Lust haben deine Erzählung lesen. Danach kommen sie ganz bestimmt auf dich zurück und fragen dich nach Details, weil ihr Interesse geweckt wurde und so bekommst du doch noch die Gelegenheit mehr über deine Reise zu schwärmen.

Später schrieb ich noch einen Praxisratgeber über Work and Travel in Neuseeland mit dem Working Holiday Visum und jetzt schreibe ich diesen Blog und das, obwohl die Reise eigentlich schon recht lange her ist. Zwischendurch gab es noch andere Reisen und in Zukunft wird es noch mehr geben. Das Schreiben hat mir geholfen und hilft mir nach einer Reise anzukommen. Aber auch wenn man körperlich heimkommt, so bleibt doch ein Stück von einem immer auf reisen. Ein Teil auf dieser Reise und ein anderer Teil auf jener. Die Erinnerungen bleiben für immer und die Sehnsucht auch. Wie heißt es doch so schön? „Wenn dich der Travelbug einmal gebissen hat, dann gibt es keine Heilung mehr.“

Und was war eigentlich mit Australien? Am Ende habe ich das Working Holiday Visum nicht beantragt und ich war bisher auch nicht wieder in Australien. Aber hey, dafür war ich an vielen anderen spannenden Orten und ich habe ja noch alle Zeit der Welt wieder mal nach Australien zu reisen…

Meine Tipps zum Heimkommen sind also:
  • Nimm dir Zeit anzukommen.
  • Erzähle lieber vielen verschiedenen Leuten kleine Teile deiner Reise, als zu versuchen einer Person alles zu erzählen.
  • Schreibe deine Erlebnisse auf, damit die Leute, die sich dafür interessieren, sie dann in Ruhe lesen können.
  • Unternimm nach einer langen Reise einen kurzen Trip in deiner Umgebung oder ein paar Tagesausflüge, um das Reisefeeling nicht sofort zu verlieren.
  • Keine Panik! Nach der Reise ist vor der Reise. Du hast alle Zeit der Welt noch weitere Reisen zu unternehmen.

Und du? Was machst du nach einer Reise so, wie empfindest du das Heimkommen?

Ich freue mich über Kommentare

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