Mit dem Zug von Madrid nach Valencia
|Vor einigen Tagen bin ich mit dem Zug von Madrid nach Valencia gefahren. Das war das erste Mal, dass ich in Spanien eine längere Strecke mit dem Zug gefahren bin. Ich muss sagen, dass ich ziemlich überrascht und teilweise befremdet war, wie das Zugfahren hier in Spanien funktioniert. Im Vergleich zu Deutschland gibt es da doch einige Unterschiede. Aber lies selbst.
Madrid – Valencia mit dem Zug
Ich habe Ende Mai eine kurze Reise bzw. einen Urlaub in Puerto de Sagunto bei Valencia in Spanien gemacht. Von Madrid aus habe ich die günstigste Möglichkeit gesucht nach Valencia zu reisen.
Das Flugzeug kam für mich schon von vorneherein nicht infrage, weil ich finde, dass es sich auf so kurzen Strecken nicht lohnt und auch nicht besonders umweltfreundlich ist.
Also schaute ich als Nächstes nach einem Bus von Madrid nach Valencia, weil eine Reise mit dem Bus in Spanien normalerweise die günstigste Variante ist. Die Fahrt mit dem Bus wäre auch wirklich billig gewesen, aber hätte über fünf Stunden gedauert und das war mir zu lange.
Daraufhin entschied ich mich für den Zug und war begeistert, dass das Sparticket nur ein paar Euro teurer war als das Busticket, dafür war der Zug aber viel schneller.
Der Hochgeschwindigkeitszug AVE (Alta Velocidad Española) bringt einen nämlich in weniger als zwei Stunden von Madrid nach Valencia. Ein echter Luxus, da würde es sich sogar lohnen einen Tagesausflug von Madrid nach Valencia zu machen, vor allem auchm, wenn man bedenkt, dass sowohl der Bahnhof Atocha in Madrid als auch der Bahnhof Joaquin Sorolla in Valencia ziemlich im Zentrum der jeweiligen Stadt liegen.
Aber nun zum eigentlichen Zugfahren in Spanien…
Am Bahnhof in Madrid Atocha
Der Bahnhof Atocha in Madrid gleicht einem Flughafen. Es bietet sich auf jeden Fall an ein bisschen Zeit mitzubringen, um sich auf dem Bahnhof zurechtzufinden, denn zuerst muss man herausfinden, wo der Zug eigentlich abfährt. Es gibt die Nahverkehrszüge und die Fernzüge, die jeweils von verschiedenen Bereichen des Bahnhofs abfahren. Hat man dann einmal die Abfahrthalle für die Fernzüge gefunden, muss man noch herausfinden, ob der Zug „oben“ oder „unten“ abfährt. Eigentlich befinden sich alle Gleise unten, aber die Abfertigung wird hier nochmal auf zwei verschiedene Etagen aufgeteilt.
Nachdem man nun also den richtigen Zugang gefunden hat, muss man sich durch eine Sicherheitskontrolle, ähnlich wie an Flughäfen, begeben, bei der das Gepäck durchleuchtet wird. Ich war sehr überrascht an großen Schildern zu lesen, dass man keine Scheren, Messer etc. mit im Gepäck haben darf. Ich meine, darf man kein Taschenmesser dabeihaben? Oder eine ganz normale Schere? Im Flugzeug kann man wenigstens solche Gegenstände in das Aufgabegepäck tun, aber im Zug? Da hat man das ganze Gepäck samt Schere und Taschenmesser bei sich… In Spanien haben die Leute so etwas aber offensichtlich nicht mit dabei.
Nach der Sicherheitskontrolle wartet man in einer Wartehalle darauf, dass das Gleis des Zuges angezeigt wird. Man wartet nicht wie in Deutschland direkt auf dem Bahnsteig auf den Zug. Man hat erst Zugang zum Bahnsteig, wenn das „Boarding“ beginnt, wie am Flughafen halt. Am Eingang zum Bahnsteig wird das Zugticket gescannt und danach kann man in den Zug einsteigen. Im Zug selber wird das Ticket nicht nochmal kontrolliert.
Im Hochgeschwindigkeitszug AVE
In den Fernverkehrszügen in Spanien hat jeder einen festen Sitzplatz, der einem beim Ticketkauf bereits zugeteilt wird. Sind alle Sitzplätze vergeben, ist der Zug voll und es werden keine weiteren Tickets verkauft. Es ist also nicht so wie in Deutschland, dass man spontan in einen ICE einsteigen kann, egal wie voll er ist, und sein Ticket im Zug kaufen kann.
An Board der AVE Züge gibt es Zugbegleiter, die einem Kopfhörer anbieten, damit man das Unterhaltungsprogramm genießen kann. Dafür gibt es einige Bildschirme im Waggon verteilt. Außerdem läuft auch ein Zugbegleiter mit einem Snackwagen durch den Zug und bietet den Reisenden verschiedene Sachen zu hohen Preisen an. Es gibt auch ein Boardbistro, in dem man allerdings, wie in einem Stehcafé, nur im Stehen essen kann.
Was mich an der Fahrt mit dem AVE von Madrid nach Valencia beeindruckt hat, war die Tatsache, dass der Zug fast die gesamte Strecke lang mit 300 km/h gefahren ist. Außerdem hat er unterwegs kein einziges Mal angehalten. Der Zug fuhr direkt von Madrid nach Valencia. Um ehrlich zu sein, gab es unterwegs auch nicht besonders viel wo er hätte anhalten können, den die Schnellzugtrasse verlief einfach quer durchs Land, ohne große Umwege, mitten durch die Pampa. Hauptsache schnell nach Valencia halt. Und schnell waren wir. Eine Stunde und 40 Minuten hat der Zug für die ungefähr 390 km gebraucht.
Tickets für die Züge in Spanien gibt es übrigens bei Renfe.
Und du? Wie verreist du am liebsten? Mit dem Bus, dem Zug oder doch lieber dem Flugzeug?
Morgen! Du machst mir richtig Lust auf Spanien, weißt du das? Echt spannend, dass es solche Unterschiede bei so ner „alltäglichen“ Sache gibt! Liebe Grüße, Anne
Hallo Anne,
ja, das hat mich auch alles sehr erstaunt. Wenn man jemandem am Bahnhof abholen will, muss man sozusagen auch „draußen“ warten, weil man ja nicht auf den Bahnsteig kann. Wie am Flughafen halt. Ich persönlich finde das alles ein bisschen umständlich. Aber gut, wahrscheinlich findet man das in Spanien so sicherer… 🙂
Würd mich übrigens freuen, wenn du mal nach Spanien kämst… 😉
LG Johanna
Liebe Johanna,
das hört sich echt toll an! Ich gehöre auch zu den Menschen, die lieber ein paar wenige Euro mehr hinlegen, dafür dann aber einige Stunden Reise gespart haben.
Die Frage ist gar nicht so einfach für mich zu beantworten. Eigentlich mag ich an allen Verkehrsmitteln gewisse Punkte und andere wieder nicht. Aber das Schiff kann ich schon mal komplett ausschließen, weil ich seekrank bin. Mit dem Bus fahre ich nur bedingt gerne, wenn es nicht gerade ein Partybus mit grölenden Leuten ist und wenn es nicht andauernd kurvig durch Berge geht. Mit dem Zug fahre ich eigentlich noch ganz gerne, vor allem, wenn es so ein toller und moderner Zug ist wie du ihn hier vorstellst. Flugzeug mag ich eigentlich ganz gerne, obwohl ich grundsätzlich unter Flugangst leide. Die Freude auf den Urlaub ist dann aber einfach doch zu groß, als dass ich darauf verzichten wollte 😀
Manchmal gehe ich auch noch ganz gerne mit dem Auto in Urlaub. Vor allem, wenn man auf der Strecke viele wunderschöne Aussichtspunkte hat. Z.B. ist es für mich ein Muss, in jedem Urlaub ein Auto zu leihen, weil ich meine Unabhängigkeit einfach liebe.
Ich wünsche dir einen schönen Tag und wenn ich dir ein paar Sachen aus dem dm hier in Deutschland nach Spanien schicken soll, dann sag ruhig Bescheid! Kannst mir gerne eine Mail an die info@ Adresse schicken, falls du was brauchst. Ich bin auch immer froh, wenn ich im Ausland meine eigenen Produkte habe, die ich liebe 🙂
Viele Grüße
Jasmin
Liebe Jasmin,
stimmt, an das Auto habe ich überhaupt nicht gedacht. Mit dem Auto ist man auf Reisen natürlich sehr unabhängig und frei. Komischerweise verreise ich aber trotzdem so gut wie nie mit dem Auto, höchstens mal wenn es zum Snowboarden geht. Aber generell bin ich jemand, der überall auf der Welt vor allem öffentliche Verkehrsmittel benutzt. Daher verreise ich hauptsächlich immer mit Bus, Bahn und Flugzeug, manchmal auch mit dem Schiff oder dem Fahrrad… 😉
Danke übrigens für dein liebes Angebot mir im kosmetischen Notfall etwas nach Spanien zu schicken. Das ist wirklich umwerfend lieb von dir! Normalerweise reise ich aber recht häufig nach Deutschland und von daher kann ich mich immer selber mit den tollen Produkten von dm eindecken. Aber falls ich wirklich mal in einer Notlage sein sollte, schreibe ich dir natürlich gerne. 😀
Ich wünsche dir schon mal einen guten Start ins Wochenende, liebe Jasmin. 🙂
LG Johanna
Liebe Johanna,
ok, also falls dann mal ein dringender Notfall eintritt, dann bin ich dein persönlicher Deutschland-Drogeriemarkt-Bote 😉
Ich wünsche dir noch eine schöne Woche, liebe Johanna :-*
Viele Grüße
Jasmin
😀
wow, der Bahnhof schaut ja wirklich aus wie ein Flughafen! sehr beeindruckend auf jeden Fall.
und 300 km/h schaffen die ICEs in Deutschland ja nur in der Region um Nürnberg – übrigens eine meiner liebsten ICE-Strecken 🙂
Respekt übrigens, dass du den günstigeren Weg genommen hast … bei langen Strecken setzt man ja doch gerne mal auf Komfort 😉
❤ Tina
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Hallo Tina,
ja, der Bahnhof hat mich auch sehr beeindruckt… 🙂
Die ICEs in Deutschland gefallen mir übrigens ein bisschen besser als der AVE in Spanien, weil ich es in den ICEs irgendwie gemütlicher finde. 🙂
LG Johanna
Hallo, diese Unterschiede beim Warten auf Zugreisende sind durchaus nicht unübich. Ich bin Zugbegleiterin in einem ICE und habe auch schon verschiedenste Regelungen miterlebt. Wir sind eben stetig darauf bedacht, den Passagieren die größtmögliche Sicherheit zu bieten. Wie du bereits schreibst, hat da jedes Land eine andere Vorstellung von. Interessanter Artikel! LG Jana
Hallo Jana,
danke für deinen Kommentar. Es ist wirklich interessant die Sichtweise einer Zugbegleiterin zu diesem Thema zu hören. 🙂 Das ist übrigens bestimmt ein sehr interessanter Job! 😀
LG Johanna
Hallo Johanna, ich bin zufällig auf deine Seite geraten, als ich mich über genau diese Zugverbindung informieren wollte. Im April 2018 möchte ich die Fahrt wagen, obwohl ich über keinerlei Spanischkenntnisse verfüge. Ich hoffe sehr, dass ich meinen Bahnsteig und den zugewiesenen Sitzplatz problemlos finde.
LG Birgit
Hallo Birgit,
das wird bestimmt überhaupt kein Problem. Der Bahnhof Atocha ist ähnlich wie ein Flughafen aufgebaut und gut beschildert. Ansonsten helfen dir auch die Mitarbeiter des Bahnhofs und zeigen dir, wo du hin musst. Selbst wenn sie kein Englisch können sollten, werde sie dir mit Händen und Füßen helfen. 😉
Ich wünsche dir eine gute Reise und eine schöne Zeit in Spanien. 🙂
LG Johanna