Fahrradfahren in Neuseeland – das erwartet dich
|Wenn du gerade eine Fahrradtour durch Neuseeland planst, hast du sicher einige Fragen zum Fahrradfahren in Neuseeland. Damit du dich so gut wie möglich auf deine Radreise vorbereiten kannst, habe ich dir in diesem Beitrag ein paar Fakten und Tipps zum Radfahren in Neuseeland zusammengestellt.
Mit dem Rad durch Neuseeland
Vor einigen Jahren bin ich selber mit dem Fahrrad durch Neuseeland gefahren. Dabei bin ich sowohl längere Strecken in mehren Tagesetappen gefahren, als auch kurze Touren und Runden als Tagesausflüge. Da ich im Rahmen von Work and Travel in Neuseeland war, habe ich mein Fahrrad auch zum Jobben benutzt, als ich zum Beispiel als Fahrradkurier in Auckland gearbeitet habe. Dabei habe ich viele Erfahrungen gesammelt, die ich dir hier als Tipp und Infos zum Fahrradfahren in Neuseeland zusammengestellt habe.
Das erwartet dich beim Fahrradfahren in Neuseeland
Hier nun die Liste der Dinge, die dich bei einer Tour durch Neuseeland mit dem Fahrrad erwarten.
– Linksverkehr in Neuseeland
– Helmpflicht für Radfahrer in Neuseeland
– Motorways sind für Radfahrer tabu
– Verkehr in Neuseeland
– Flach oder hügelig durch Neuseeland
– Tote Tiere am Straßenrand
– Schotterstraßen in Neuseeland
– Unterküfnte für Radfahrer in Neuseeland
– Die Verpflegung auf der Radtour durch Neuseeland
– In Neuseeland das Fahrrad im Bus oder Zug mitnehmen
In Neuseeland herrscht Linksverkehr
Eine ganz grundlegende Sache: In Neuseeland wird links gefahren. Da du als Radfahrer in Neuseeland meistens auf den Straßen fährst, musst du dir das unbedingt immer wieder ins Bewusstsein rufen, vor allem am Anfang. Besonders beim Fahren auf leeren Landstraßen oder beim Abbiegen auf einer Kreuzung in der Stadt, wird dir das komisch und falsch vorkommen. Wenn du ein paarmal links gefahren bist, wirst du den Dreh aber schnell raus haben und sicher mit dem Fahrrad im Linksverkehr fahren.
Für Fahrradfahrer besteht in Neuseeland Helmpflicht
Ohne Helm darfst du in Neuseeland nicht Fahrradfahren. Bist du ohne Fahrradhelm unterwegs, hält dich die Polizei an. Wirklich, mir ist das schon mal passiert, in dem einem Moment, in dem ich nur kurz durch den Ort radeln wollte. Ehe ich mich versah, stand auch schon ein Polizist vor mir, der mir erklärt hat, wie gefährlich das sei, ohne Fahrradhelm zu fahren. Also, wenn du in Neuseeland Fahrrad fährst, dann unbedingt mit Helm, das ist Vorschrift und unabhängig davon auch viel sicherer als ohne.
Auf den Motorways darf nicht Fahrrad gefahren werden
In den größeren Städten wie Auckland, Wellington und Christchurch gibt es Motorways. Diese gehen nach einigen Kilometern außerhalb der Stadtgrenzen in Highways über. Auf den Motorways, die mit einer Autobahn vergleichbar sind, darfst du nicht Fahrrad fahren. Wenn du also mit dem Rad in eine dieser großen Städte fahren willst oder aus ihnen raus möchtest, musst du eine Alternativroute abseits der Motorways wählen.
Es gibt generell wenig Verkehr in Neuseeland
Ich werde immer wieder gefragt, ob es viel Verkehr auf den Straßen gibt und man damit rechnen muss, als Radfahrer ständig überholt zu werden oder Gegenverkehr zu haben. Generell gibt es in Neuseeland wenig Verkehr. Das hängt aber auch immer ein bisschen davon ab, wo du gerade unterwegs bist. In der Millionenstadt Auckland sind natürlich viele Autos auf den Straßen. Auch in der unmittelbaren Umgebung triffst du auf den Highways auf einige Autos. Je weiter du in ländliche Gegenden kommst, um so weniger Verkehr gibt es. Besonders auf der Südinsel kannst du dich oft mehrere Kilometer weit über leere Highways freuen.
Natürlich hängt die Verkehrslage auch immer von der Route ab, die du wählst. Es gibt stärker befahrene Highways, denen du aber oft mit einer alternativen Route über kleinere und weniger befahrene Landstraßen ausweichen kannst.
Wenn dann mal Verkehr kommt, der dich überholt oder dir entgegenkommt, kann es sein, dass es sich dabei um einen großen Reisebus oder einen LKW handelt. Auf der Südinsel bin ich teilweise über mehrere Kilometer ganz alleine auf der Straße durch die atemberaubende Natur gefahren. Ein wunderschönes und einzigartiges Erlebnis. Wenn dann mal ein Auto kam, war es meistens ein Reisebus, der mich entweder überholt hat oder mir entgegengekommen ist. Oft wurde mir dann vom Fahrer aufmunternd zugehupt.
Was mir ebenfalls auf Neuseelands Straßen begegnet ist, waren LKW, die teilweise sogar mit Großlasten wie Häusern beladen waren. Ja wirklich. Diese Transporte wurden aber von kleineren Autos begleitet und ich wurde vorher auf den herannahenden LKW aufmerksam gemacht, sodass ich absteigen und mich am Straßenrand in Sicherheit bringen konnte.
Lieber flache oder lieber hügelige Strecken?
Das kommt natürlich auf deinen Geschmack an. Flache Strecken klingen zunächst verlockend, können aber ihre Tücken haben. Sie sind zum Beispiel häufig befahrener, weil es sich bei den flacheren Strecken oft um gut ausgebaute Highways handelt, die bei den Autofahrern beliebt sind. Außerdem kann es sein, dass du auf einer flachen Strecke mit Gegenwind zu kämpfen hast.
Oft kannst du als Alternative zu einer flachen Strecke eine hügelige wählen. Besonders, wenn es sich um viel befahrene Highways handelt, lohnt es sich in Erwägung zu ziehen, lieber eine ruhigere Landstraße zu nehmen, die dann allerdings durch hügeligeres Terrain verläuft und oft auch länger ist als die flache Variante. Ich habe das ein paarmal gemacht und habe die Hügel dem direkteren und flacheren Highway vorgezogen. Einmal sogar im direkten Vergleich auf der Strecke von Picton nach Blenheim.
Die Route über den Highway, die ich auf dem Hinweg gewählt habe, ist stark befahren, dafür aber einfach und kurz. Auf dem Rückweg wollte ich diese Strecke nicht mehr fahren, weil ich sie langweilig und aufgrund der Autos stressig fand, also wählte ich eine alternative Route an der Küste entlang. Diese Strecke war mehr als doppelt so lang und unglaublich hügelig. Es war sehr anstrengend, dafür aber auch wunderschön! Es kommt also immer ein bisschen darauf an, ob du schnell am Ziel sein möchtest oder was erleben und die atemberaubende Landschaft Neuseelands so richtig genießen möchtest.
Tote Tiere am Straßenrand
Du brauchst nicht nur starke Nerven, wenn du von einem LKW oder Bus überholt wirst, sondern auch, wenn du auf dem Seitenstreifen der Landstraßen friedlich vor dich hinradelst und alle paar Kilometer ein plattgefahrenes Tier auf der Straße liegen siehst. Der Anblick hat mich am Anfang ehrlich gesagt ziemlich geschockt. Mit der Zeit bin ich dann aber wohl abgestumpft und fand es halt normal, dass tote Tiere, wie zum Beispiel Opossums, am Straßenrand lagen.
Nicht alle Straßen sind asphaltiert
Ich bin mit einem Mountainbike durch Neuseeland gefahren und das fand ich auch ziemlich praktisch, denn mehr als einmal hatte ich das Vergnügen mit Schotterstraßen. Besonders wenn du weniger frequentierte Routen wählst, kann es sein, dass nicht alle Straßen asphaltiert sind. Mit meinem Mountainbike war das Fahren auf Schotterstraßen eigentlich kein Problem.
Unangenehm wurde es lediglich, wenn ein Auto kam, egal ob von hinten oder von vorne. Das Auto wirbelte beim Vorbeifahren Staub und Steine auf, die umherflogen. Ein bisschen gefährlich also und es dauerte eine Weile, bis die Sicht wieder klar wurde. Auf Schotterstraßen triffst du aber in der Regel sehr selten auf Autos.
Problematisch wurde es auch beim Bergauffahren, vor allem wenn noch eine Kurve dazukam. In den Kurven war der Schotter außen durch die Autos oft aufgehäuft. Als Radfahrer verliert man in dem tiefen Schotter dann den Halt, besonders wenn man Bergauf fährt und sowieso wenig Grip hat. In solchen Kurven musste ich oft absteigen.
Bergabfahren war ebenfalls nicht ganz ungefährlich, da das Bremsen auf Schotter natürlich schwieriger ist und ebenfalls das Kurvenfahren nicht ganz einfach ist.
In Neuseeland gibt es viele Unterkünfte
Was die Anzahl der Unterkünfte angeht und die Distanz zwischen den Unterkünften, ist Neuseeland wirklich bestens ausgestattet. Ich habe bei meiner Fahrradtour ausschließlich in Hostels übernachtet. Ich habe immer ein Hostel gefunden, selbst wenn ich nur kurze Etappen gefahren bin. In den Backpackers Hostels habe ich mein Fahrrad immer sicher ab- oder sogar unterstellen können.
Abgesehen von den Hostels, die es wirklich flächendeckend in Neuseeland gibt, hast du natürlich auch die Möglichkeit zu zelten. Campingplätze sind ebenfalls weit verbreitet und falls es auf deiner Route keinen geeigneten gibt, ist es in Neuseeland auch erlaubt wild zu campen. Hierzu musst du allerdings einige Regeln beachten und vor allem deinen Müll etc. am Ende mitnehmen. Mehr Informationen zum „Freedom Camping“ findest du auf der Website des Department of Conservation.
Supermärkte für die Verpflegung
Was die Verpflegung auf deiner Radtour durch Neuseeland angeht, ist das ehrlich gesagt ein bisschen komplizierter als mit der Unterkunft. Oft befinden sich die Hostels oder Campingplätze in der Pampa oder in kleinen Orten, in denen es keinen Supermarkt gibt. Von daher ist es sinnvoll vorausschauend deinen Proviant aufzustocken.
Bei deiner Tourplanung solltest du dir deshalb überlegen, ob es in deinem Etappenziel einen Supermarkt oder ein Geschäft gibt. Wenn das nicht der Fall sein sollte, ist es sinnvoll unterwegs etwas einzukaufen, damit du dir abends im Hostel oder auf dem Campingplatz etwas zu essen machen kannst.
Obwohl es in vielen Gegenden Neuseelands nicht so viele Geschäfte gibt, habe ich immer einkaufen können, ohne dass ich übermäßig viel Proviant mit mir rumtransportieren musste. Mit ein bisschen Planung klappt das also ganz gut.
Das Fahrrad im Zug oder Bus mitnehmen
Wenn du eine Strecke zur Abwechslung nicht mit dem Fahrrad fahren möchtest, kannst du in Neuseeland problemlos das Fahrrad auch im Zug oder Bus mitnehmen. Ich reise immer gerne so flexibel wie möglich und möchte mich auf nichts festlegen. Deshalb habe ich bei meiner Reise durch Neuseeland hin und wieder entschieden mit dem Bus zu fahren. Mein Fahrrad wurde bei großen Bussen dann im Gepäckfach verstaut. Kleinere Busse sind oft mit Fahrradhalterungen oder Anhängern ausgestattet. Um auf Nummer sicher zu gehen, lohnt es sich aber beim Ticketkauf zu fragen, ob die Mitnahme des Fahrrads möglich ist.
Züge gibt es in Neuseeland ja nicht so viele, die wenigen Strecken sind aber mit die schönsten der Welt. Deshalb lohnt es sich durchaus auch mal mit dem Zug zu fahren. In den Zügen gibt es normalerweise einen extra Gepäckwagen, in dem du dein Fahrrad verstauen kannst.
Ich habe absoluten Respekt vor jedem, der eine längere Reise mit dem Rad antritt! Als ich damals ganze Gruppen auf Island getroffen habe, dachte ich mir nur: die müssen doch verrückt sein. Bei der Witterung!
Das ist schon echt eine Leistung!
Hi Christine,
oh ja, eine Fahrradtour auf Island ist bestimmt auch absolut traumhaft! 😀 Klar, das Wetter spielt beim Radfahren natürlich eine große Rolle. Dauerregen und Gegenwind sind natürlich übel. Aber trotzdem ist das Reisen mit dem Rad auch ganz besonders schön, weil man bei so einem „Roadtrip“ ganz viel Zeit hat, sich die schöne Landschaft anzusehen. Man rauscht ja schließlich nicht so schnell daran vorbei wie mit einem Auto. 🙂
LG Johanna
Hi, ich würde gern wissen mit welchen Bussen du gefahren bist? Weil auf der Seite des Intercity und Skip steht, man müsste zum Transport die Reifen entfernen. War das vor ein paar Jahren noch anders oder hast du andere Busse benutzt? Denn das scheint mir doch sehr umständlich zu sein. Lg 🙂
Hi Silja,
ich habe mein Fahrrad damals nicht auseinandergebaut. Ich bin aber auch nur auf der Südinsel mit dem Bus gefahren und dort gibt es zum Beispiel Atomic Shuttle, die meistens eine Fahrradhalterung oder einen Anhänger für die Fahrräder an den Bussen haben. Einmal habe ich mein Rad auch unten im Gepäckfach verstaut. Da habe ich einfach den Fahrer gefragt, ob er mich mit meinem Rad mitnimmt, das war sehr spontan. Wenn er es nicht gemacht hätte, wäre ich einfach geradelt.
Wenn du aber planst, öfters mit dem Bus zu fahren und auch mit InterCity fahren möchtest, dann würde ich dir einfach raten eine Transporttasche für dein Fahrrad mitzunehmen. Die kannst du, wenn du sie nicht brauchst, klein zusammenfalten und immer im Gepäck haben. Die Räder sind ja in der Regel schnell abmontiert und der Lenker gedreht. Und wenn du das Rad in die Tasche steckst, muss du vielleicht nicht mal die Pedale abschrauben. Das müsstest du einfach ausprobieren. 🙂
LG
Johanna
Hi! Coole seite. Ich will auch entweder nach neuseeland oder queensland oder adelaide.
Was mich nervt sind die strengen helmgesetze. In adelaide(south. Australia) werde ich selbst auf dem kindertrottinett und inlineskates auch als erwachsene einen helm aufsetzen müssen.
Ich war im ausland in der slowakei und dort haben die radler freiheit in bezug ob sie helm anziehen wollen oder nicht. Ausser radsportlern trägt dort kaum jemand einen helm. Unter 15 jährige müssen zwar einen tragen, es gibt aber keine busse wenn ein unter 15 jähriger den helm nicht anziehen will. In bars darf man rauchen, es gibt kein punktesystem bei bussen(zb geschw. oder fehlende gurte auf dem rücksitz)
Darum ist mir das ganze nanny state gehabe in aus und nz wirklich neu und aus meiner sicht total streng, denn ich hasse helme und trug in der slowakei auch bei radtouren auf dem e bike keinen.
Gibt es in neuseeland keine nebenstrassen wo die polizei es nicht kontrolliert? Oder zb feldwege. Wenn ich dort ohne den helm fahre werde ich dort auch gebüsst oder kann ichs wagen?🙂
Liebe grusse und danke für evtl antwort
Pavla
Hi Pavla,
also ich bin in Neuseeland eigentlich immer mit Helm gefahren. Einmal habe ich ihn für eine kleine Ausfahrt absichtlich zu Hause gelassen, weil ich keine Lust hatte, ihn zu tragen, und prompt wurde ich von der Polizei angehalten. Es gab dann nur eine Verwarnung, aber trotzdem. Danach durfte ich das Rad schieben. 😉
LG Jo
Danke für die rückmeldung. 🙂
Dann werde ich einen anziehen. Vielleicht gewöhnt man sich mit der zeit an den drock vom helm und den bändern.
Wie ist es eig. mit jugendlichen und jungen leuten die den helm oft nicht tragen. Zb. Junge frauen in shorts und flip flops welche nur 500m zum schwimmbad fahren. Tragen die auch alke einen helm bei so kurzen strecken?😀