Weihnachten in Neuseeland: Erdbeeren mit Sahne statt Plätzchen und Stollen

Weihnachten in Neuseeland am StrandIn unseren Breitengraden stellt man sich Weihnachten ja doch eher kalt und idealerweise weiß vor, mit Glühwein, Plätzchen und Stollen. Im Kreise der Familie im warmen Wohnzimmer sitzend, während draußen die eisige Kälte klirrt. Doch in anderen Ländern, die sich in anderen Teilen der Erde befinden, sieht das eventuell ganz anders aus.

Vor einiger Zeit habe ich Weihnachten als Backpacker in Neuseeland verbracht, was eine ganz neue Erfahrung für mich war…

Mein Weihnachten in Neuseeland

Ich konnte gar nicht glauben, dass bald schon Weihnachten sein sollte. Irgendwie wollte an den warmen Sommertagen im Dezember nicht wirklich Weihnachtsstimmung aufkommen. Ich war in Auckland auf der Nordinsel und wohnte schon seit einiger Zeit im Brown Kiwi Backpackers in Ponsonby. Das Hostel war klein, gemütlich und familiär. Viele von den Backpackern waren, wie ich, schon seit längerem in dem Hostel und so fühlte es sich tatsächlich an, als würde man in einer großen Familie zusammenleben. Es war also eigentlich der perfekte Ort, um Weihnachten in einem fernen Land, weit weg von der eigenen Familie, zu verbringen.

Um in diesem Sommer dann doch noch ein bisschen heimische Weihnachtsstimmung aufkommen zu lassen, brachte ein belgischer Traveller eines Tages einen tannenartigen, gefällten Baum mit ins Hostel, den er am Straßenrand liegend gefunden hatte (schon faszinierend, was man alles auf der Straße findet…). Nachdem er den Hostelmanager um Erlaubnis gefragt hatte, stellte er ihn auf der Terrasse hinter dem Haus auf und schmückte ihn festlich. Dieser Weihnachtsbaum in dem subtropischen Brown Kiwi Garten, in dem üppige Palmen, Bananenbäume und Farne wuchsen, war dann, abgesehen von der Weihnachtsdekoration in der Stadt (warum trägt der Weihnachtsmann in Neuseeland eigentlich auch einen roten Mantel, ist das dem nicht ein bisschen zu heiß) und dem weihnachtlich in Rot und Grün angestrahlten Sky Tower, auch wirklich alles, was einen bei angenehmer Sommerwärme und Sonnenschein an das bevorstehende Fest erinnerte.

Der 24. Dezember in Neuseeland

Am 24. Dezember, an Heilig Abend, ist in Neuseeland nicht besonders viel los. Die Neuseeländer feiern doch eher, wie die Amerikaner, den 25. Dezember. Also schloss ich mich ein paar Franzosen an, die eine kleine Party in dem Haus einer Freundin veranstalteten und verbrachte so den Abend.

Am nächsten Tag, dem 25. Dezember, war dann endlich Weihnachten und das große Weihnachtsessen im Brown Kiwi stand an, das großzügig von dem Hostelbesitzer spendiert wurde.
Eine englische Backpackerin, die praktischerweise gelernte Köchin war, war mit der Zubereitung des Festschmauses beauftragt worden. Aber wir halfen natürlich alle mit. Meine Mission war es zwei Liter Sahne zu schlagen. Klingt machbar, war aber doch eher langwierig und schweißtreibend, da es in der Hostelküche an einem elektrischen Handrührgerät fehlte. Also schlug ich mit einem herkömmlichen Schneebesen zwei Liter Sahne. Danach hatte ich dann erst einmal genug und begab mich hinaus in den Garten und gesellte mich faul zu ein paar anderen Backpackern und tankte die angenehme Mittagssonne.

Fast alle Reisenden, die sich zu diesem Zeitpunkt in dem Hostel befanden kamen aus Europa oder Nordamerika, somit war es für alle eine neue Erfahrung Weihnachten auf diese Art und Weise zu verbringen. Ich hatte das Gefühl, dass ich in ihren Augen regelrecht die Erwartung und Vorfreude auf das bevorstehende Ereignis sehen konnte, das Glitzern, das sonst nur gespannte Kinderaugen an Weihnachten haben. Und ich musste gestehen, dass ich auch irgendwie aufgeregt war, plötzlich kam mir die ganze Stimmung, die in der Luft lag, so weihnachtlich vor und steckte mich regelrecht an.

Barbecue an Weihnachten

Gespannt beobachtete ich, wie die beiden großen Tische, die im Garten standen, gedeckt und der Grill angezündet wurde, während ich mitgerissen von der weihnachtlichen Aufregung mit den anderen Backpackern quatschte.
Dann war es endlich soweit und nach langem aufgeregten Warten konnten wir uns an den reich gedeckten Tisch setzen und das Weihnachtsessen genießen. Es gab zahlreiche leckere Salate, verschiedenes gegrilltes Fleisch und zum Nachtisch Erdbeeren mit zwei Liter geschlagener Sahne, lecker.

Es war toll, ein tolles Essen, ein tolles Fest und es war noch nie so sommerlich an Weihnachten. Weiße Weihnachten, wer braucht das schon, wenn man draußen im Garten sitzen und Erdbeeren mit Sahne essen kann… Weihnachten in Neuseeland, etwas ganz Besonderes eben (außer für Neuseeländer, für die ist es ganz normal…).

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