Warum ich mit dem Fahrrad von Auckland nach Piha gefahren bin

Mit dem Fahrrad von Auckland nach Piha

Nachdem ich einige Zeit in Auckland verbracht hatte und auch einen Trip mit dem Bus ins Northland, in die Bay of Islands und anschließend nach Waiheke Island unternommen hatte, fand ich es an der Zeit, meine große Reise durch Neuseeland zu beginnen. Allerdings hatte mich der Bus als Fortbewegungsmittel nicht so ganz überzeugt. Ich wollte freier und unabhängiger sein. Ich wollte einen Roadtrip machen. Das Problem war nur, dass ich keinen Führerschein hatte, um mein Vorhaben umzusetzen. Also beschloss ich, mir ein Fahrrad zu kaufen und meine Reise durch Neuseeland mit dem Fahrrad zu bestreiten. Um diesen Plan auf seine Durchführbarkeit zu testen, wollte ich zunächst einmal für ein Wochenende mit dem Fahrrad von Auckland nach Piha fahren.

Die Generalprobe für den etwas anderen Roadtrip durch Neuseeland

Ich hatte schon viel von Piha gehört. In dem Backpackers Hostel in Auckland redeten alle von diesem Ort, dem Strand und den Wellen. Vielleicht lag es daran, dass es einige Surfer in dem Hostel gab oder weil das Hostel voll von Backpackern mit eigenem Auto war, die mal kurz für einen Tag nach Piha fahren konnten, um dort den Strand und das Meer zu genießen. Ich hatte kein Auto, wollte aber trotzdem nach Piha, ganz alleine und aus eigener Kraft. Dieser kleine Küstenort ist nur ca. 40 Kilometer von Aucklands Zentrum entfernt. Was kam also mehr in Frage als Piha, um für meine große Fahrradtour durch Neuseeland zu trainieren? Ich wollte an einem Tag hinfahren und am nächsten Tag wieder zurück. Das hörte sich alles ganz plausibel und einfach an. Meine Freunde im Backpackers Hostel dachten zwar alle ich sei verrückt geworden, aber das konnte mich weder beeindrucken noch abschrecken, denn so bin ich halt nun mal, Herausforderungen liebend und abenteuerlustig.

Mit dem Fahrrad von Auckland nach Piha

Ich machte mich mit einem Straßenatlas bewaffnet auf den Weg. Dazu muss ich sagen, dass dieser Straßenatlas von Neuseeland ziemlich dünn und vereinfacht war. Ich hatte ihn in dem Bücherregal des Hostels gefunden, in dem Bücher zum Tauschen standen. Die Karte in dem Straßenatlas war also etwas ungenau aber brauchbar, fand ich. Außderdem hatte ich mir den Weg auch noch von ein paar autofahrenden Backpackern im Hostel beschreiben lassen. Sie versicherten mir alle, dass es ganz einfach und überhaupt nicht weit war. Nun ja, soweit aus der Sicht eines Autofahrers.

Aus meiner Perspektive, der eines Radfahrers, war es schon ziemlich weit bis ich überhaupt erst einmal aus Auckland herauskam. Die Stadt ist sehr groß und dementsprechend lange dauerte es, bis ich endlich die Stadtgrenze erreicht hatte. Danach ging es in die Waitakere Ranges, eine Hügelkette mit üppiger subtropischer Vegetation, die sich bis an die Westküste hinzieht, an der Piha liegt.

Piha

Es war sehr kurvenreich aber vor allem hügelig und unglaublich mühsam die vielen Steigungen zu erzwingen. Teilweise quälte ich mich steile Straßen hinauf, die gleichzeitig sehr viele Windungen hatten und ziemlich eng waren. Da gab es Momente, in denen ich hoffte, dass bloß kein Auto von hinten komen würde, dessen Fahrer mich aufgrund der engen Kurven, der vielen Bäume sowie der aufsteigenden Hänge am Straßenrand womöglich nicht rechtzeitig sehen konnte.

Die Belohnung

Diese Strecke in den Waitakere Ranges war für mich auf dem Fahrrad sehr mühselig und zog sich unendlich lange hin. Ich konnte es kaum glauben, als es plötzlich nur noch bergab ging und sich vor mir eine wundervolle Aussicht auf das Meer, den Strand und die Siedlung von Piha auftat. Ich hielt einen Moment inne, stieg vom Fahrrad ab und genoss den Augenblick. Nach der ganzen Anstrengung mit dem Fahrrad durch die Waitakere Ranges zu fahren, nach einigen Gedanken, die in Frage stellten, warum ich das eigentlich tat und ob ich nicht lieber doch mit dem Bus durch Neuseeland fahren sollte, hatte ich nun das Gefühl, dass es sich gelohnt hatte, die ganze Anstrengung, für diesen einen Moment. Ich war zufrieden und stolz auf das, was ich geschafft hatte.

Aussicht auf Piha und den Strand

Ich genoss noch den Rest des Tages in Piha, an dem eindrucksvollen schwarzen Strand und in dem gemütlichen Hostel. Am nächsten Morgen fuhr ich dann wieder zurück nach Auckland, wobei der Rückweg mit dem Fahrrad mindestens genauso anstrengend war wie der Hinweg. Ich hatte meinen Test für die große Reise aber gemeistert und meine Entscheidung war gefallen. Nun ließ ich mich nicht mehr von meinem Vorhaben abbringen mit dem Fahrrad durch Neuseeland zu fahren…

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